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Durch Selbstfürsorge zu mehr Gelassenheit

Die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe ist sinnstiftend, keine Frage. Aber sie ist auch herausfordernd. Der ständige Druck und die emotionalen Anforderungen bringen nicht selten Stress und Überlastung mit sich. Um gelassen und ausgeglichen zu bleiben, ist es wichtig, Selbstfürsorge aktiv in Deinen Alltag zu integrieren. In diesem Artikel zeige ich, wie verschiedene Selbstfürsorge-Strategien Dir als Fachkraft helfen können, gelassener zu werden. Achtsamkeit unterstützt Dich dabei, eine nachhaltige Selbstfürsorge-Praxis aufzubauen.

Was hat Gelassenheit mit Selbstfürsorge zu tun?
Und wieso Achtsamkeit?

Gelassenheit bringt Dir innere Ruhe und Zufriedenheit. Klingt erstmal gut, oder? Sie hilft Dir nicht nur, ein zufriedeneres und wahrscheinlich auch erfüllteres Leben zu führen. Sie macht Dich auch geduldiger, flexibler im Umgang mit anderen Menschen und durch Konflikte lässt Du Dich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Eine Superkraft für Dich, wenn Du mit Kindern und grundsätzlich mit Menschen arbeitest, also.

Durch gezielte Selbstfürsorge-Routinen und eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis kannst Du Dir diese Superkraft in Dein Leben holen. Selbstfürsorge verstehe ich dabei als bewusste Pflege Deiner eigenen physischen und auch psychischen Gesundheit. Sie schafft die Basis für Dein ausgeglichenes Leben.

Achtsamkeitspraxis, als die Fähigkeit, bewusst im Moment zu leben und die eigene Wahrnehmung zu schärfen, ergänzt Deine Routinen. Mit ihr schaffst Du es, herauszufinden, was Dir überhaupt gut tut und was Du brauchst.
Das klingt so einfach, aber ich erlebe es in meinen Coachings immer wieder, dass Fachkräfte nicht wissen, was ihnen gut tut und vor allem, wie sie ihren Stress ausgleichen und ihr Nervensystem regulieren können.
Kennst Du das auch, wenn der Kopf einfach nicht aufhören will zu rattern?

Durch die Integration dieser Ansätze lernst Du, wie Du Dir helfen kannst, gar nicht erst in solche Situationen zu kommen – und wenn doch, was Du dann für Dich tun kannst.  Du wirst also widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen Deiner Arbeit. Und außerdem  hilft Gelassenheit Dir auch dabei, bessere Arbeit zu leisten, weil Du geduldiger mit den Kindern und Familien sein kannst.
Und nicht zuletzt auch mit Teamthemen.

Die Forschung zeigt, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis nicht nur Stress reduziert und die psychische Gesundheit verbessert. Sie stärkt auch die Fähigkeit zur Selbstfürsorge, was wiederum zu mehr Gelassenheit im Alltag führt. Die Synergie aus Gelassenheit, Selbstfürsorge und Achtsamkeitspraxis bietet also einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung Deiner mentalen und körperlichen Gesundheit.

Eine gute, sich selbst nährende, Kombination, die es wert ist, gepflegt zu werden. Lies weiter, denn ich habe nicht nur Input für Dich mitgebracht, sondern auch verschiedene Übungen, von denen Du diejenigen aussuchen kannst, die gut zu Dir und in Dein Leben passen.

Übung: Das Selbstfürsorge-Tagebuch

Führe ein Selbstfürsorge-Tagebuch, in dem Du täglich drei Dinge notierst, die Du für Dich selbst getan hast. Das kann ebenso ein Spaziergang, wie eine kurze Meditation, eine gesunde Mahlzeit oder das Lesen eines Buches sein.
Diese Übung hilft, Dir Deiner Bedürfnisse bewusst zu werden und regelmäßig Zeit für Dich selbst einzuplanen.

Warum schon wieder Achtsamkeit?

Ich weiß, Achtsamkeit klingt für viele einfach nicht mehr attraktiv. Sie wurde in den letzten Jahren sehr oft behandelt. Wahrscheinlich liegt das an ihren vielen positiven Effekten. Und vermutlich nicht zuletzt auch an unserem stetig steigendem Bedürfnis nach Zeit mit uns selbst, wo wir doch ständig unterhalten werden oder zu tun haben.

Hier nur einige der positiven Wirkungen, die den Wert einer Achtsamkeitspraxis zeigen:

  • Stressreduktion
    Achtsamkeit hilft Dir, Stress zu reduzieren. Du lernst, im Moment zu leben und Dir weniger Sorgen über zukünftige Ereignisse oder vergangene Erlebnisse zu machen.

  • Verbesserte Selbstakzeptanz
    Durch die Praxis der Achtsamkeit kannst Du ein größeres Maß an Selbstakzeptanz und Selbstmitgefühl entwickeln.

  • Besseres Körperbewusstsein
    Durch Achtsamkeit kannst Du ein besseres Verständnis und Bewusstsein für Deine körperlichen Empfindungen entwickeln. Das kann Dir helfen, gut für Dich zu sorgen, denn Du erkennst immer besser, was Dein Körper braucht.

  • Besserer Schlaf
    Achtsamkeit kann Schlafstörungen reduzieren und die Schlafqualität verbessern.

  • Förderung positiver Verhaltensweisen
    Durch Achtsamkeitspraxis kannst Du bessere Entscheidungen treffen, was Essgewohnheiten, Bewegung und allgemeine Gesundheitsgewohnheiten betrifft.

  • Erhöhte Resilienz
    Achtsamkeit hilft Dir, besser mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen und eine stärkere psychische Widerstandsfähigkeit zu entwickeln.

  • Verbesserte zwischenmenschliche Beziehungen
    Achtsamkeit kann Dein Mitgefühl und die Empathie für andere erhöhen. Dadurch können sich die Beziehungen zu anderen verbessern.

 

Übung: Achtsame Atmung

Nimm Dir täglich einige Minuten Zeit für diese Achtsamkeitsübung. Setze oder lege Dich bequem hin, schließe die Augen und konzentriere Dich auf Deinen Atem. Atme tief ein und aus und folge dem Weg Deines Atems durch den Körper.
Ankerpunkte können hierbei der kühle Luftstrom an den Nasenlöchern oder im Rachenraum sein, das Heben und Senken des Brust- und Bauchraumes und der warme Atem, der am Ende Deine Nase verlässt.

Diese einfache Übung kann Dir helfen, den Geist zu beruhigen und zu mehr innerer Ruhe zu finden. Kleiner Tipp: Du kannst diese Übung machen, während Dein Teewasser oder Dein Kaffee kocht. Es hilft, neue Gewohnheiten mit alten Gewohnheiten zu verbinden.

 

Kann Selbstfürsorge und Achtsamkeit im stressigen Berufsalltag gelingen?

Bei mir war es früher oft so, dass ich erst nach meinen Diensten wieder bei mir ankam. Das war manchmal ein Desaster! Ich habe mich völlig unwohl gefühlt und habe ziemlich lange gebraucht, bis ich wieder bei mir angekommen bin. Dabei ist die Zeit zwischen den Diensten doch so kostbar!

Die Integration von Selbstfürsorge und Achtsamkeit in Deinen Berufsalltag kann Dir dabei helfen, dem vorzubeugen. Das erfordert allerdings Deinen bewussten Einsatz und Planung.

Ein erster, wichtiger Schritt ist, regelmäßig in Dich hinein zu horchen und zu fühlen, ob Du etwas brauchst. Das kann genauso etwas zu trinken sein, wie auch ein paar bewusste Atemzüge oder ein kurzer Rückzug um einmal „über Deinen Geist zu streicheln“.

Kleine Rituale, wie das bewusste Genießen einer Tasse Tee, eine kleine Visualisierungs- oder Atemübung können helfen, mehr Gelassenheit zu finden. Du kannst vielleicht auch mit den Kindern gemeinsam etwas Erholung schaffen, wenn das möglich ist. Wir haben so oft im Kopf, was noch alles getan werden muss. Es ist aber auch schön, mit den Kindern gemeinsam zu entspannen, vielleicht bei einem Film oder ihr macht euch etwas leckeres zu essen?

Es gibt viele Möglichkeiten, wichtig ist wohl, dass Du Dir erlaubst, Dich mit den Kindern zu erholen, anstatt die nächste Aufgabe zu erledigen. Das vergessen wir ob der vielen Anforderungen manchmal. Dabei tut es uns, den Kindern und auch der Beziehung zu ihnen gut.

Übung: Achtsamkeitsrituale im Alltag

Überlegen Dir kleine Rituale, die Du in Deinen Alltag integrieren kannst, um Momente der Achtsamkeit zu schaffen. Das kann ein bewusster Start in den Tag mit einer kurzen Meditation sein, Du kannst während des Zähneputzens eine Reise durch Deinen Körper machen und mal überall hinein spüren oder Du isst achtsam Deine Mahlzeit – ganz ohne Ablenkungen.
Diese kleinen Rituale helfen Dir, im hektischen Berufsalltag innezuhalten und Dich zu zentrieren.

Entscheide bewusst

Präsenz im Alltag bedeutet, dass Du mit voller Aufmerksamkeit bei der aktuellen Aufgabe oder Interaktion bist. Das fördert nicht nur die Qualität Deiner Arbeit, sondern auch Deine Zufriedenheit. Bewusste Entscheidungen zu treffen, anstatt automatisch zu reagieren, kann Dir helfen, stressige Situationen besser zu meistern und mehr Gelassenheit zu erleben.

Übung: Bewusste Entscheidungsfindung

Wenn Du vor einer Entscheidung stehst, nimm Dir einen Moment Zeit, tief durchzuatmen und die Situation bewusst wahrzunehmen. Frage Dich, welche Optionen Du hast und welche Auswirkungen Deine Wahl haben könnte. Diese kleine Methode fördert bewusste Entscheidungen und reduziert impulsives Handeln.

Stärke Deine Resilienz

Selbstfürsorge und Achtsamkeit sind nicht nur wichtig, um akuten Stress zu bewältigen, sondern auch, um langfristig resilient zu bleiben. Resilienz brauchst Du, um Dich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen. Durch regelmäßige Selbstfürsorge und Achtsamkeit kannst Du genau das tun, Deine Resilienz stärken und lernen, gelassener mit Herausforderungen umzugehen.

Übung: Resilienz-Tagebuch

Führe ein Tagebuch, in dem Du regelmäßig reflektierst, wie Du mit Herausforderungen umgegangen bist und welche Strategien Dir geholfen haben. Notiere auch, welche Selbstfürsorge- und Achtsamkeitsübungen Dir besonders gut tun. Diese Reflexion hilft, Dir der eigenen Stärken und Ressourcen bewusst zu werden.

Fazit

Gelassenheit ist keine angeborene Eigenschaft, sondern kann durch bewusst angewandte Selbstfürsorge und Achtsamkeit entwickelt werden. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, die regelmäßig Zeit in ihre eigene Selbstfürsorge investieren und Achtsamkeitsübungen in ihren Alltag integrieren, können stressige Situationen besser meistern und damit langfristig gelassener und ausgeglichener bleiben. Die beschriebenen Übungen und Methoden bieten praktische Ansätze, um sofort damit zu beginnen und die eigene Gelassenheit zu fördern. Nimm Dir die Zeit, einige der Übungen in Deinen Alltag zu integrieren und erlebe, wie Selbstfürsorge und Achtsamkeit Deine Arbeit und Dein Leben positiv beeinflussen können.

 

Hier noch ein kleiner Fun Fact über meinen Weg der Achtsamkeitspraxis:

Ich habe mir, vor Jahren, ein schön großes Bodenkissen gegönnt, auf dem ich meditieren und Achtsamkeitsübungen machen wollte. Dann habe ich mit einem Buch und CD ein MBSR Übungsprogramm begonnen. Hier sollte ich jeden Tag einen Bodyscan machen, der 45 Minuten lief. Hast Du eine Idee, was passierte? Und zwar jedes einzige Mal?
Klar, ich schlief ein. Schätzungsweise nach 20 Minuten.
Erst jetzt, wo ich es schreibe, wird mir klar, dass ich die Übung nie bis zum Ende gehört habe.  😀

An welcher Stelle stehst Du auf deinem Weg zu mehr Selbstfürsorge? Und wo willst Du stehen?

 

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